Mischwesen

Die Schaffung von Mäusen als "Modellorganismen" zur Erforschung menschlicher Krankheiten durch Einfügung krankheitsspezifischer humaner Gene in das Mausgenom ist bereits seit den 1980er-Jahren breit etabliert. Mittlerweile arbeiten die Forscher daran, nicht nur Gene, sondern ganze Chromosomen zu übertragen. Darüber hinaus werden unter anderem aus menschlichen Stammzellen gewonnene Nerven-Vorläuferzellen in das Gehirn von Versuchstieren, auch Primaten, übertragen, um Krankheiten wie Alzheimer-Demenz und Morbus Parkinson zu erforschen und später vielleicht behandeln zu können. Durch solche Experimente wird die biologische Artgrenze zwischen Mensch und Tier immer mehr infrage gestellt. Es besteht daher Klärungsbedarf, welche ethischen Herausforderungen mit der Herstellung von Mensch-Tier-Mischwesen verbunden und wo gegebenenfalls verbindliche Grenzen zu ziehen sind. Mensch-Tier-Mischwesen ist dabei der Oberbegriff für lebende Organismen, auch in sehr frühen Entwicklungsstadien, die menschliche und tierische Bestandteile (Gene, Chromosomen, Zellkerne, Zellen, Gewebe, Organe) enthalten. Der Deutsche Ethikrat hat am 27. September 2011 seine Stellungnahme Mensch-Tier-Mischwesen in der Forschung veröffentlicht.

Publikationen


Veranstaltungen

Mensch-Tier-Mischwesen

25. Februar 2010
10:00 Uhr - 15:00 Uhr

dbb forum berlin, Atrium I-II, Friedrichstraße 169/170
10117 Berlin