Herbsttagung

Wissen und Macht – Wissenschaft in Politik und Gesellschaft

Wann

Mi, 15. Oktober 2025, 09:30 - 17:30 Uhr

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Wo

Veranstaltungsort

Alte Universität, Aula, Grabengasse 1
69117 Heidelberg

Allgemeine Informationen

Für die Teilnahme vor Ort ist eine Online-Anmeldung (ab 12.08.2025 an dieser Stelle) erforderlich.

Die Liveübertragung im Internet kann ohne Anmeldung verfolgt werden.

Für Hörgeschädigte stehen eine Simultanmitschrift sowie eine Übertragung in Gebärdensprache zur Verfügung.

Teilnehmende sind herzlich eingeladen, mitzudiskutieren: während der Veranstaltung vor Ort oder online über ein Fragemodul.

Im Nachgang werden ein Videomitschnitt und ein Transkript bereitgestellt.

Ob Pandemie, Klimawandel oder technologische Innovationen – politische Entscheidungen sind vielfach auf wissenschaftliche Erkenntnisse angewiesen. Zugleich stehen Wissenschaft und Forschung zunehmend unter Druck und sind teils gegensätzlichen Erwartungen ausgesetzt. Auf der einen Seite wird ihre Autorität infrage gestellt und ihre Unabhängigkeit eingeschränkt – nicht nur in den USA, sondern auch in Europa nehmen wissenschaftsfeindliche Haltungen und Aktivitäten zu. Auf der anderen Seite gelten Wissenschaft und Forschung nach wie vor als Motoren des Fortschritts. Viele erhoffen sich von ihnen Lösungen für drängende gesellschaftliche Probleme.

Vor diesem Hintergrund wollen wir diskutieren, welchen Beitrag Wissenschaft im Rahmen demokratischer Aushandlungsprozesse leisten kann und welcher Stellenwert der wissenschaftlichen Politikberatung zukommt. Die Tagung soll Bedingungen und Beispiele für einen konstruktiven Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sichtbar machen, aber auch Herausforderungen evidenzbasierter Politik aufzeigen.

Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt:

  • Welchen Geltungsanspruch können wissenschaftliche Erkenntnisse erheben und wie sind sie von Meinungen abzugrenzen? Wie geht man angemessen mit Unsicherheit, Dissens und Widersprüchen innerhalb der Wissenschaft um?
  • Wie können Vorläufigkeit und Kontroversen angemessen kommuniziert werden? Wie gelingt es, Komplexität und Unsicherheit adäquat zur Sprache zu bringen?
  • Welche Rolle spielen klassische und digitale Medien für die Wahrnehmung von Wissenschaft – und für den Aufbau oder Verlust von Vertrauen?
  • Wie verstehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Rolle in Politik und Gesellschaft und wie werden wissenschaftliche Erkenntnisse wahrgenommen?
  • Welche Bedeutung hat wissenschaftliches Wissen für die Legitimierung politischer Entscheidungen und welche anderen Faktoren sind zu berücksichtigen?
  • Wie lassen sich die unterschiedlichen Logiken und Interessen von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in einen produktiven Austausch bringen?

Programm

ZeitProgrammpunkt
09:30Begrüßung
Helmut Frister · Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
09:35Grußwort
Andreas Dreuw · Universität Heidelberg
09:40Zeitdiagnostische Einführung
Eva Winkler · Deutscher Ethikrat
09:50Spannungsverhältnisse wissenschaftlicher Politikberatung
Peter Strohschneider · Ludwig-Maximilians-Universität München
I. Was ist und kann Wissenschaft?
10:00Wissenschaftstheoretische Perspektive
Judith Simon · Deutscher Ethikrat
10:10Wissenschaftssoziologische Perspektive
Alexander Bogner · Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie
10:20Moderiertes Gespräch
Moderation: Uta Eser · Mitglied des Deutschen Ethikrates
11:00Kaffeepause
II. Was erwarten Wissenschaft und Politik voneinander?
11:30Politikwissenschaftlicher Impuls
Wolfgang Schroeder · Universität Kassel
11:40Erfahrungsbericht aus der Politik
Helge Braun · Präsident der Universität zu Lübeck
11:50Erfahrungsbericht aus der Wissenschaft
Armin Grunwald · Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag
12:00Moderiertes Gespräch
Moderation: Achim Wambach · Deutscher Ethikrat
12:45Mittagspause
III. Wie kommen Forschende und Wissenschaft in der Öffentlichkeit an?
14:15Zur Perzeption der Wissenschaft
Lars Guenther · Ludwig-Maximilians-Universität München
14:25Zur Rolle klassischer Medien
Marleen Halbach · Science Media Center Germany
14:35Zur Rolle plattformbasierter Medien
Edda Humprecht · Friedrich-Schiller-Universität Jena
14:45Moderiertes Gespräch
Moderation: Cornelia Betsch · Deutscher Ethikrat
15:30Kaffeepause
IV. Wissenschaft – Politik – Gesellschaft: Wie kann ein konstruktiver Austausch gelingen?
16:00„Gemeinsam Wissen schaffen“ – Ein Videobeitrag mit Johannes Vogel, dem Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin
16:05

Abschlusspodium
Harald Lesch · Ludwig-Maximilians-Universität München
Frank Niggemeier · Ehem. Leiter des Sachverständigenrats Gesundheit & Pflege
Bettina Rockenbach · Präsidentin der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Philipp Schrögel · Technische Universität Chemnitz

Moderation: Judith Simon · Deutscher Ethikrat

17:25Schlusswort
Helmut Frister · Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
17:30Ende

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