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Deutscher Ethikrat trauert um Wolf-Michael Catenhusen

Der Deutsche Ethikrat trauert um Wolf-Michael Catenhusen, der am 30. April 2019 nach langer, schwerer Krankheit in Berlin verstorben ist.

Catenhusen, 1945 im nordrhein-westfälischen Höxter geboren, war nach seinem Lehramtsstudium bis 1980 als Gymnasiallehrer tätig. Im selben Jahr wechselte er in den Deutschen Bundestag, dem er bis 2002 als Mitglied angehörte. In dieser Zeit war Catenhusen Vorsitzender der Enquete-Kommission „Chancen und Risiken der Gentechnologie“ (1984–1986), Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung (1987–1994), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (1998–2002) und Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (2003–2005). Darüber hinaus gehörte er verschiedenen Beratungsgremien der Bundesregierung und des Bundestages an.

Sein besonderes Interesse und Engagement galt den drängenden Fragen unserer Zeit: der Technikfolgenabschätzung und der Bioethik. Von 2008 bis 2016 war er Mitglied des Deutschen Ethikrates, von 2012 bis 2016 dessen stellvertretender Vorsitzender.

Mit Wolf-Michael Catenhusen verlieren die Mitglieder des Ethikrates einen ehemaligen Kollegen, der mit seiner langjährigen Erfahrung in der institutionalisierten Politikberatung der Einrichtung eines auf nationaler Ebene tätigen Ethikberatungsgremiums den Weg bereitet und diese Entwicklung aktiv mitgestaltet hat. Mit seiner Beharrlichkeit und seiner Sachkenntnis der deutschen und internationalen Bioethik-Debatte wurde Catenhusen von allen Mitgliedern des Rates sehr geschätzt.

Die Mitglieder des Ethikrates und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle sind dankbar, mit Wolf-Michael Catenhusen zusammengearbeitet zu haben. Ihr tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.