Demenz

Derzeit leben in Deutschland etwa eine Million Menschen mit Demenz und bis 2030 könnten Prognosen zufolge bis zu 1,7 Millionen Menschen betroffen sein. Demenz ist nicht nur eine Herausforderung für Angehörige sowie ärztliches und Pflegepersonal, sondern für die ganze Gesellschaft. Die Selbstbestimmung gehört wesentlich zum Selbstverständnis des Menschen und ist ein zentraler Bezugspunkt ethischer Diskurse. Lange Zeit standen nur die mit Demenz verbundenen Defizite im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit – mit der Folge, dass viele Menschen mit Demenz sich nach der Diagnose einer unangemessenen Bevormundung ausgesetzt fühlten. Es wurde häufig über sie und selten mit ihnen gesprochen. Es ist jedoch ethisch geboten, den Betroffenen selbst zu begegnen und ihre Selbstbestimmung auch dann zu achten, wenn sie eingeschränkt ist. Inzwischen gibt es zunehmend Bemühungen, den Blick darauf zu richten, welche Fähigkeiten Menschen mit Demenz haben. Es werden die Möglichkeiten untersucht, ihren Willen besser wahrzunehmen sowie sie in ihrer Selbstbestimmung und Äußerungsfähigkeit zu unterstützen und zu respektieren. Der Deutsche Ethikrat hat am 24. April 2012 seine Stellungnahme Demenz und Selbstbestimmung veröffentlicht.

Publikationen


Veranstaltungen

Selbstbestimmung und Demenz

24. Juni 2010
11:00 Uhr

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Einstein-Saal, Jägerstraße 22/23
10117 Berlin